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Vom Königsplatz in die Löhrstraße
Die beiden Gebäude der Öffentlichen Handelslehranstalt

Das erste Gebäude der ÖHLA wurde am 22. Januar 1832 vor dem Peterstor, später Königsplatz 10 (später Wilhelm-Leuschner-Platz), eingeweiht. Die Kramerinnung hatte das Haus des Kammerrats Jacob Heinrich Thierot gekauft und mit einem Aufwand von 13.000 Talern für die Zwecke der Schule eingerichtet. 1836 wurde den beiden Seitenflügeln ein verbindendes Quergebäude angefügt, in dessen oberem Stockwerk ein geräumiger Prüfungssaal eingerichtet und mit zwei Deckengemälden geschmückt wurde. Das alte Schulgebäude verfügte über 14 helle und geräumige Lehrsäle  und einen zur Erholung der Schüler bestimmten Garten. Behörden, Buchhandlungen, Bürger der Stadt Leipzig und auswärtige Persönlichkeiten trugen mit großzügigen Schenkungen zur Ausstattung der Schule bei, sodass von Anfang an unter anderem eine umfangreiche Bibliothek und eine Warenmustersammlung vorhanden waren.

Die ständig steigende Schülerzahl, die Weiterentwicklung und stärkere Differenzierung der Lehrgegenstände, aber auch die nicht mehr dem inzwischen erreichten Niveau entsprechenden hygienischen Bedingungen erforderten gegen Ende des 19. Jahrhunderts dringend ein größeres und moderneres Schulgebäude. Die 1888 gerade erst vollzogene Übernahme der Trägerschaft über die Schule durch die Handelskammer zahlte sich aus: Die Handelskammer gab sofort ein neues Schulgebäude in Auftrag. Nach den Bauplänen des bedeutenden Architekten Hofbaumeister Otto Brückwald aus Leipzig und unter Aufwendung von 700.000 Mark wurde das neue Schulgebäude im prachtvollen Neorenaissancestil errichtet. Die Aula in der 2. Etage wurde künstlerisch reich ausgestaltet. Das Gebäude wird heute, wie auch das benachbarte, von Arwed Rossbach errichtete, von der Volkshochschule Leipzig genutzt. Aufwändige Renovierungen ab 2004 brachten dessen alte Schönheit wieder ans Licht.

Die feierliche Einweihung des Gebäudes fand am 5. Oktober 1890 statt. Am nächsten Tag feierten mehr als 1.000 Schüler, deren Eltern, sowie die Lehrer und Gäste das Ereignis mit einem rauschenden Schülerfest im Leipziger Krystall-Palast. Durch die vorbildliche Restaurierung in den Jahren 2003 - 2005 wurden Aula und Treppenhaus in ihrer originalen Gestalt weitgehend wiederhergestellt.

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